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Bewusst ICH sein – wenn Spiritualität nicht greift, aber Menschlichkeit bleibt

Ich kenne den spirituellen Weg. Loslassen. Verzeihen. Vertrauen. Dankbar sein. Dem Herzen folgen.

Ich weiss, wie das klingt, wie es aussehen sollte. Ich kenne die Sprache, die Bücher, die Retreats. Ich habe versucht, zu vergeben, loszulassen, zu vertrauen, zu wachsen, zu heilen.


Manchmal gelingt es, aber oft kommt das Leben dazwischen. Mit echtem Schmerz, echter Angst, echter Erschöpfung. Und nichts davon lässt sich „wegatmen“.


Genau an diesem Punkt habe ich verstanden: Bewusst ICH sein bedeutet nicht, dass ich in Balance bin. Es bedeutet, dass ich da bin – auch wenn ich innerlich zusammenfalle.

Es bedeutet, dass ich ehrlich bin mit dem, was gerade nicht geht. Und genau darin liegt etwas Ungeheures: Menschlichkeit. Nicht perfekt. Nicht fertig. Nicht spirituell gereinigt. Aber echt.


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Was für mich Bewusst ICH sein auch bedeutet:


💥 Nicht weiterwissen Weil ich keine Antworten mehr habe. Weil ich zweifle. Weil ich nicht immer einen Plan habe.


💥 Mich innerlich leer fühlen Weil ich so viel gegeben hab, dass für mich nichts übrig bleibt.


💥 Nicht positiv sein können Weil manche Tage einfach schwer sind. Und ich das nicht schönreden will.


💥 Nicht dankbar sein können Weil ich gerade wütend bin. Müde. Enttäuscht. Traurig. Und das Raum braucht.


💥 Aufwachen mit einem Kloss im Bauch Weil manche Tage einfach schwer starten. Ohne Erklärung.


💥 Mich verlieren in all dem Weil ich nicht weiss, wer ich bin, wenn ich nicht funktioniere. Und weil ich nicht immer weiss, wer ich ohne Erwartungen und Rollen bin.


💥 Pausen brauchen – und mich dafür schämen Weil Leistung immer lauter war als meine Bedürfnisse.


💥 Nicht wachsen wollen Weil „genug sein“ auch eine Option ist. Und weil ich nicht immer auf dem Weg sein will.


💥 Den ganzen Tag im Bett liegen wollen Weil alles zu viel ist. Weil mein System Pause schreit. Und weil ich gerade keine Kraft für „Ich funktioniere“ habe.


💥 Ja sagen, obwohl in mir alles Nein schreit Weil ich Angst habe, abgelehnt zu werden. Weil ich dazugehören will. Und weil ich manchmal meine eigenen Grenzen nicht spüre.


💥 Keine Grenzen setzen können Weil ich für andere sorge – auch wenn ich selbst auf der Strecke bleibe.


💥 Alleine irgendwo auftauchen, obwohl niemand auf mich wartet Weil ich trotzdem dazugehören will. Auch wenn’s wehtut.


💥 Nicht vergeben können – und auch nicht wollen Weil der Schmerz noch zu nah ist. Weil ich mich selbst schützen muss. Und weil Vergebung keine Pflicht ist.


💥 Nicht loslassen können Weil etwas in mir noch festhält. Weil es nicht reicht zu „wissen“, dass es besser wäre – auch wenn es weh tut.


💥 Nicht ins Vertrauen gehen können Weil ich enttäuscht wurde. Mehr als einmal. Und mein Schutzpanzer gute Gründe hat.


💥 Aus alten Mustern handeln Weil neue Wege Zeit brauchen. Und ich nicht jeden Tag Kraft für Veränderung habe.


💥 Auf meinen Kopf hören, obwohl mein Bauch und mein Herz etwas anderes sagen Weil mein Kopf Überleben gelernt hat. Und Gefühle oft Luxus sind, den ich mir nicht leisten kann.


💥 Mich hässlich fühlen Weil ich gelernt habe, mich durch fremde Augen zu bewerten. Und der Blick auf mich selbst verzerrt ist.


💥 Mich nicht selbst lieben können Weil ich verlernt habe, wie man sich selbst in den Arm nimmt.


💥 Nicht meinem Herzen folgen können Weil der Kopf weiss, wie Überleben geht. Auch wenn das Herz dann blutet.


💥 Entscheidungen aus Angst treffen Weil Sicherheit sich manchmal wichtiger anfühlt als Freiheit. Und weil ich müde bin, mutig zu sein.


💥 Nicht losgehen können Weil ich gerade müde bin. Und müde sein ist Grund genug.


💥 Ein leeres Konto haben Weil Träume oft teuer sind. Und weil ich nicht immer alles unter Kontrolle habe.


💥 Mehr Sicherheit wollen als Freiheit Weil ich nicht in der Luft schweben kann, wenn der Boden unter mir fehlt.


💥 Nicht in „Fülle“ denken können Weil der Mangel echt ist. Nicht spirituell, sondern existenziell.


💥 Nicht im Hier und Jetzt sein können Weil Vergangenheit drückt und Zukunft Angst macht.


💥 Nicht alles als Geschenk sehen können Weil manche Dinge einfach scheisse waren. Punkt.


💥 Keinen Sinn erkennen Weil es vielleicht gerade keinen gibt. Und das auszuhalten ist radikal ehrlich – und schwer.


Und trotzdem:


Ich bin nicht falsch.

Auch wenn ich nicht vergebe.

Nicht loslasse.

Nicht liebe, was ist.

Nicht manifestiere.

Nicht im Flow bin.

Nicht vertraue.

Nicht visualisiere.

Nicht jeden verdammten Schmerz umarme.


Ich bin nicht falsch.

Ich bin einfach Mensch.

Und das reicht.


Herzlichst, Marlis

 
 
 

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